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Bessere Chancen durch Nachhilfe: Institutionalisierte Nachhilfe

Veröffentlicht am von Birgit Riße

Bessere Chancen durch Nachhilfe: Institutionalisierte Nachhilfe

Institutionalisierte Nachhilfe 2013

Gegenüber G8 und internationalen Vergleichstests mag der Schüleralltag der 70er und 80er Jahre wohl eher beschaulich anmuten. Nachhilfe war damals eine Ausnahme und gesteigertes Leistungsdenken als Strebertum fast verpönt.

Doch mit der Steigerung von Leistungsdruck und prüfungsrelevanten Inhalten, mit erhöhten Anforderungen nicht nur an Fachkompetenzen sondern ebenso an Methodenbeherrschung wie an soziale und kommunikative Kompetenzen hat sich Schulleben rasant verändert.

Intensivierte Lerninhalte und verplante Zeit, ständig zusätzliche Tests und Bewertungssituationen fordern Schüler und Eltern. Nach der Generation Praktikum wurde nun der nachwachsenden Schülergeneration in der öffentlichen Diskussion das Label der Generation PISA verpasst.

Versetzungsstress und Selektion der "Leistungsschwächeren" führen schon bei Kindern zu ernsthaften psychischen und körperlichen Belastungen.

Bei Lehrstellenknappheit und Arbeitslosigkeit, Berufstätigkeit von Müttern und angestrebten Bildungszielen erweisen sich außerschulische Bildungsmaßnahmen wie Nachhilfe als äußerst hilfreiche und effektive Formen der Lernförderung, um eine Verbesserung der schulischen Leistungen zu erreichen.

Dabei verweisen die neueren Studien auf

  • eine konstant hohe Nachhilfequote an Gymnasien, auf eine Angleichung der Nachhilfequoten zwischen den verschiedenen Sekundarschulformen
  • ebenso eine nachweisbare Tendenz zu einem Anstieg zu höheren Quoten an den Hauptschulen - möglicherweise bald höhere als bei den Gymnasien (Gerade aufgrund der ungünstigeren Arbeitsmarktchancen ist nicht auszuschließen, dass Hauptschüler höhere Bildungsabschlüsse anstreben und dafür vermehrt Nachhilfe in Anspruch nehmen)
  • eine sichtbar gestiegene Verbreitung von Nachhilfe unter den Schülern mit Migrationshintergrund (bei großem Interesse an akademischen Abschlüssen)
  • besonders hohe Nachhilfequoten in den Übergangsstufen zu den erstrebten Abschlüssen (vgl. die veröffentlichte Dissertation von Karin Guill 2012: Nachhilfeunterricht. Waxmann).

Damit hat sich der Nachhilfeunterricht zunehmend von einer "Domäne der gehobenen Schichten" zu einem Phänomen entwickelt, dass in allen Schichten ähnlich verbreitet ist!

(vgl.Guill & Bonsen 2011: Prädikatoren der Inanspruchnahme von Nachhilfeunterricht am Beginn der Sekundarstufe 1. Empirische Pädagogik 25)

Fortsetzung folgt

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